Industriemeister - Wer kann geprüfter IHK Industriemeister werden?

Industriemeister agieren in Führungspositionen bis in das mittlere Management. In ihrer Position sind sie ein wichtiger Bestandteil eines Unternehmens. Sie wickeln Produktionsabläufe ab und kümmern sich um die Mitarbeiter. Dazu gehört auch deren Ausbildung. Der Weg zum Industriemeister erfolgt über eine qualifizierte Weiterbildung, wie sie die FAIN anbietet. Sie lässt sich in Vollzeit, Teilzeit oder in Form eines Fernlehrgangs online absolvieren. Am Ende einer Fortbildung zum Industriemeister steht die Prüfung bei der zuständigen Industrie- und Handelskammer (IHK) an. So erhalten Sie offiziell die Zulassung zum Industriemeister.

Persönliche Qualifikationen als Weg zum Industriemeister

Mit einer guten Weiterbildung bekommen Sie alle notwendigen Fachkenntnisse an die Hand, um die Zulassung als Industriemeister zu erhalten. Welche Sie zu Beginn der Fortbildung mitbringen, spielt ebenfalls eine Rolle. Neben diesen beiden Faktoren zählen Ihre persönlichen Qualifikationen. Immerhin bereiten Sie sich mit der Weiterbildung und dem IHK-Abschluss auf ein bestimmtes Berufsbild vor. Daher gibt es, unabhängig von der späteren Fachrichtung, übergreifende Faktoren. Zunächst sollten Sie über ein ausgeprägtes Organisationstalent verfügen. Sie überwachen, koordinieren und dokumentieren Produktionsabläufe. Das bedeutet, Sie behalten immer einen guten Überblick. Das erfordert eine schnelle Reaktionsfähigkeit sowie einen kompetenten Umgang mit etwaigen Problemen. Fundiertes technisches und betriebswirtschaftliches Verständnis bilden ebenfalls Grundlagen für den Weg zum Industriemeister.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Thema Ausbildung. Sie müssen bereit sein, die Verantwortung für einen Teil der Aus- und Weiterbildung im Betrieb zu übernehmen. Zudem leiten Sie Mitarbeiter in ihrer Tätigkeit an. Darüber hinaus kommunizieren Sie auch mit anderen Abteilungen, Betrieben oder eventuell Firmenkunden. Das erfordert eine entsprechende Kommunikationsfähigkeit und -bereitschaft. Offen und umgänglich zu sein bildet daher eine wichtige Voraussetzung auf dem Weg zum Industriemeister. Es ist wichtig, Ihr Fachwissen erfolgreich weiterzugeben. Mitarbeiter richtig auszubilden und anzuleiten ist Teil gut funktionierender Betriebsabläufe. Sie tragen Verantwortung und sollten dementsprechend belastbar sein.

Die Arbeit als Industriemeister findet mehrheitlich im Bereich Verwaltung und Organisation statt. Das erfordert eine entsprechende Bereitschaft, sich auf Bürotätigkeiten zu konzentrieren.

Fachrichtung und IHK-Abschluss

Für den Weg zum Industriemeister gilt es zunächst, die jeweilige Fachrichtung festzulegen. Folgende Bereiche können bei der FAIN Meisterschule absolviert werden:

- Mechatronik

- Metall

- Chemie

- Elektrotechnik

- Kunststoff

- Kraftverkehr

- Logistik (Logistikmeister)

- Pharmazie

- Schutz und Sicherheit

Die Fachrichtung bestimmt, welche Qualifikationen vorhanden sein sollten. Das betrifft beispielsweise den bisherigen Berufsweg. Dieser ist spätestens bei der Anmeldung zur IHK-Prüfung relevant. Hier entscheiden Ausbildung und bisherige Berufserfahrung über die Zulassung zum Industriemeister. Die jeweiligen Anforderungen können je nach Fachrichtung unterschiedlich ausfallen. Dabei gilt es auch zu beachten, dass sich die IHK-Prüfung aus zwei Teilen zusammensetzt. 

Zunächst absolvieren Sie den Teil Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen, kurz BQ. Nur, wenn Sie diesen erfolgreich abschließen, dürfen Sie am zweiten Prüfungsteil teilnehmen. Dieser lautet handlungsspezifische Qualifikationen (HQ). Ein fester Bestandteil für die Prüfungsabfolge ist der Erwerb der berufs- und arbeitspädagogischen Eignungen (AEVO, AdA). Dies ist unerlässlich, um die Zulassung zum Industriemeister zu erhalten. Der Grund ist, dass Sie in Ihrer späteren Tätigkeit auch die Ausbildung von Mitarbeitern übernehmen. Dafür müssen Sie qualifiziert sein.

Der schulische und berufliche Werdegang für die Zulassung zum Industriemeister

Wie erwähnt, hängen die Voraussetzungen für die Zulassung zum Industriemeister von der gewählten Fachrichtung und der entsprechenden IHK-Prüfung ab. Zwei Faktoren sind immer entscheidend: der bisherige Bildungsabschluss und die Berufserfahrung. Der Weg zum Industriemeister führt zunächst über den Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf oder einen ersten Studienabschluss. Inwieweit dieser fachlich relevant sein sollte, hängt von den Voraussetzungen der jeweiligen Fachrichtung ab. Quereinstiege sind zwar möglich, allerdings eher unüblich. Zumindest, wenn dadurch eventuell die notwendigen fachlichen Qualifikationen fehlen. Allerdings gibt es auch ohne einen entsprechenden ersten Ausbildungsabschluss eine Möglichkeit, diese Qualifikationen zu erreichen. Für die Zulassung zum Industriemeister fordert die Teilnahme an der IHK-Prüfung dann eine mehrjährige Berufserfahrung.

Falls Sie unsicher bezüglich Ihrer Qualifikationen sind, lohnt es sich auf jeden Fall, bei den zuständigen Instituten nachzufragen. Trotz der offiziellen Prüfungsvoraussetzungen gibt es Ausnahmen. Wichtig ist dann, dass Sie Ihre Qualifikationen glaubhaft nachweisen. Beachten Sie unbedingt die jeweilige Prüfungsverordnung der für Sie infrage kommenden Fachrichtung. Damit Sie sehen, wie die genannten Voraussetzungen aussehen können, hier ein Beispiel am Industriemeister Metall:

Weg zum Industriemeister über die Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikation (erster Prüfungsteil)

- Sie verfügen über eine abgeschlossene Ausbildung in der Metallbranche und bringen mindestens ein Jahr Berufserfahrung mit.

- 1. Alternative: Sie besitzen einen anderen Ausbildungsabschluss, mit dem mindestens drei Jahre Berufspraxis einhergehen.

- 2. Alternative: Sie verfügen über mindestens sechs Jahre Berufspraxis.

Die Zulassung zum Industriemeister über den zweiten Prüfungsteil: handlungsspezifische Qualifikationen

- erfolgreicher Abschluss des ersten Prüfungsteils innerhalb der vergangenen fünf Jahre

- bei einer abgeschlossenen Berufsausbildung und mindestens ein weiteres Jahr Berufspraxis 

- entsprechend der Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO): Abschluss der berufs- und arbeitspädagogischen Qualifikationen

Zusammenfassung: So klappt es mit der Zulassung zum Industriemeister

Der Weg zum Industriemeister führt über verschiedene fachliche und persönliche Qualifikationen. Dabei sind nicht nur Ihre Berufsausbildung und Berufserfahrung relevant. Es zählen ebenso Ihre persönlichen Stärken und die Kommunikationsfähigkeit. Wichtig ist zudem, sich bewusst zu machen, welche Anforderungen die spätere Berufsrichtung mit sich bringt. Den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere legen Sie mit einer qualifizierten Weiterbildung. Diese bereitet Sie auf die IHK-Prüfung vor, sodass Sie Ihren Weg zum Industriemeister erfolgreich abschließen können.

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